Mit ‘ist’ getaggte Artikel

Was koch ich morgen? Linsengemüse mit Kartoffel-Semeda

Sonntag, 19. Oktober 2014

Diese uralte Frage, rhetorisch wohlgemerkt, stellt sich jeder von uns – mal mehr mal weniger. Und da habe ich eben in meiner online Fränkische Rezepte Mappe mal nachgeschaut und das gefunden.

Linsengemüse mit Kartoffel-Semeda

* Drei Kartoffeln schälen, kochen, danach durch die Kartoffelpresse drücken. Zwei Prisen Salz darüber.

* Mit Mehl bestäuben, dann aufschütteln und lockern, in einer heißen Pfanne mit Fett anbacken.

* 125 bis 175 Gramm Linsen eventuell mit etwas feinem Speck oder Bauchfleisch kochen, mit einer Messerspitze Natron und Suppenpulver würzen, danach Salz dazu, Pfeffer, Muskatnus, Zwiebeln und einen Schuss Essig. Mit etwas Mehl andicken.

* Zwei Pfefferbeißer in den Linsen heiß machen (wahlweise zwei Polnische oder Bauchfleisch).

Quelle: Gastwirtschaft Almrösl in Schweinfurt

Des Word Kardoffel Semeda hab ich noch nie köhrd (komm aus Unnerfrangen). Nur zur Erinnerung – ich bin fei scho‘ dreissich Joar weck aus Frangen. Des Semeda iss dann so wie oahgebradener lockerer Kartoffelbrei. Des hörd sich gud oah.

Das folgende Buch wurde mir wärmestens von einer Freundin aus Franken empfohlen.

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Wort des Tages: Gerupften

Donnerstag, 25. September 2014

Wie ich eben feststellen musste nennt man Gerupften nur noch Gerupften in der Würzburger- und Schweinfurter Gegend.

Laut Erfahrungsbericht einer Leserin heißt der Gerupfter in Ober- und Mittelfranken Obatzder (deutsch: Obazda). Sogar auf der westlichsten Seite Unterfrankens, in Aschaffenburg, heißt er Obazda.

Da überlebt die Bezeichnung wirklich nur noch im Epizentrum des unterfränkischens Raumes.

Also, ihr Nichtfranken, die ihr nach Unterfranken auf Besuch kommt und eine Brotzeit wollt, merkt euch das.

Gerupfter oder Gerupften = Obazda

Gerupfter/Gerupften/Obazda
Gerupfter/Gerupften/Obazda

Dess Gerubfdenbrood is des Schdügg Brood auf der lingen Seiden, von dir aus gsenn. Des annere is ä Schmalzbrood.

Wort des Tages: Pfopferer

Mittwoch, 10. September 2014

In einem Artikel des Magazins Spiegel wurde eine in Schottland lebende Fränkin zum dort bestehenden Referendum interviewt und dabei verglich sie die Bayern mit den Schotten, dass bei beiden die Hacken hoch gehen, wenn was nicht passt. Dazu kam noch der Satz, „‚Pfopfer’sagt man bei uns in Franken.“(zitiert)

Nun, was ist ein Pfopfer? Eine andere Fränkin erwähnte, dass es in ihrer Gegend Pfopferer hiess und dann wurde ich bei der Recherche fündig.

Ein Pfopferer ist jemand, der einfach keine Ruhe gibt. Das ist einer, der sich immer wieder meldet und etwas verlangt. Heutzutage sind das auch lästige Anrufer,  spam E-Mail Sender, Trolls in Social Media oder nervende SMS-Absender.

Das Wort stammt wohl aus der Zeit, als man noch an die Türe klopfen, pochen, pfopfen musste, wenn man was von jemandem wollte.

Als Gegenmittel zu eventuell gegenwärtigen Pfopferern in deinem Leben  gibt es hier ein beruhigendes fränkisches Landschaftsbild.

 

Bei Eschenau im Steigerwald

Bei Eschenau im Steigerwald

Krettelfleisch und Most

Sonntag, 16. Juni 2013

Winter wird’s in dichten Flocken,

fällt der Schnee zur Erde nieder

und es kehrt jetzt erst die wahre Most- und Krettelfleischzeit wieder.

– Autor unbekannt

Ich weiß, ich weiß, die Jahreszeit passt gar nicht. Wir haben endlich sommerliche Temperaturen, aber das störte meine Google Suche nicht. Ich fand dieses kleine schöne Gedicht und Kindheitserinnerungen kamen hoch. Allerdings wusste ich partout nichts mit dem Wort Krettelfleisch anzufangen und das machte mich neugierig. Ich hätte schwören können, dass ich diesen Begriff vorher noch nie gehört hatte.

Also habe ich mal gegoogelt und tatsächlich gibt es dazu ganze satte 3 Beiträge. Die habe ich schön brav durchgelesen bis zum bitteren Ende und da stand es auch als Graidlfläsch geschrieben.

Heilichs Blechlä – so schreibt man Greedlfläsch!  So hadd’s bei uns dahämm kässen. Hätte ich mir ja denken können… aber auch erst im Nachhinein.

Greedlfläsch gab es bei uns immer an Schlachttagen in November. Dazu kam der Metzger und noch manche Verwandte um beim Schneiden, Essen und Trinken zu helfen.

Die Hemdsärmel wurden hochgekrempelt und ein langer Holztisch im Keller bereitgestellt. Most gab’s für die Erwachsenen dazu, wir Kinder hatten Limo, und man konnte essen soviel man wollte. Was übrig blieb kam in die Schweinsblase, Einmachgläser und Plastikschläuche für Würste.

Oft wird Kesselfleisch im fränkischen Raum auch als „Schweinfurter Schlachtschüssel“ angeboten, welches sich aber grundsätzlich vom Schlachtschüssel Brauchtum abzeichnet.

Kesselfleisch in der Wirtschaft kommt in einer Suppenterrine an den Tisch geliefert, da gucksdu:

Kesselfleisch Terrine

Kesselfleisch Terrine

Ich hatte mir vor einem Jahr mal eine in Franken bestellt, konnte aber nur mit dem Bauchfleisch, Brot und Kraut Vorlieb nehmen.

Die Innereien überliess ich gnädig meiner Schwester. Schüddel, schüddel.

Hundert Sachen, die soll ein Franke machen

Samstag, 18. Februar 2012

Was ist typisch fränkisch? Was soll ein richtiger Franke/Fränkin wenigstens einmal im Leben machen?

Vorschlag 1: Wer ein richtiger Franke sein will, der sollte einmal im Leben in richtig fränkischer Tracht tanzen; Sag‘ ich, die das selbst noch nie gemacht hat.

Fränkischer Kindertrachten Tanz

Gibt es weitere Vorschläge? Was fällt Euch dazu ein (Essen, Übernachtungsmöglichkeiten, Freizeitgestaltung, etc)?

Es gibt hier Platz für 99 weitere Ideen.