Archiv für die Kategorie ‘Der Fatter hat immer gsacht…’

Fränkischer Spruch zu Neujahr

Samstag, 31. Dezember 2011

Schon seit einer Woche spukte dieser Spruch – in halber Form – in meinem Kopf herum.

Die ersten Wörter fehlten in meiner Gedächtnisbank und  so befragte ich Familienmitglieder, Freunde und das Internet.

Heute bin ich zu den Nachbarn (Bauersleud) und die haben es natürlich gewusst.

Prost Neujahr, des Geld iss goar!

Übersetzungshilfe: goar = gar (gekocht); Aus meiner Sicht bedeutet dies, dass das Geld uns im neuen Jahr schon erwartet. Mein Vater sagte diesen Spruch immer im positiven Sinne.

Die Moral von der Geschicht‘: Das Internet weiß doch nicht alles.

Fränkische Weisheit zum Geld sparen

Donnerstag, 02. September 2010

Wenn wir als Kinder manchmal von Geschäftsführergehältern beeindruckt waren, hat Vater uns diese Weisheit weitergegeben:

Is egal wieviel enner verdiend. Was wichdich is, is nur dess was am Monadsende übrich is. Manche verdienen ’n Haufen Geld und gebb’n aber noch mehr jed’n Monad aus.

– Maria’s Fatter –

Also bitte jeden Monat 20% des Einkommens auf die Seite legen. Die Idee  „Bezahl Dich Zuerst“ (BDZ) ist mein Konzept und es funktioniert, meistens. Der Rest des Einkommens geht sonst automatisch, wie so oft,  im Haushalt unter.

Laut einem Beitrag auf finanzfrage.de ist die deutsche Sparquote 15,2 Prozent des verfügbaren Einkommens. Andere Berichte, wie der der Deutschen Bundesbank sprechen von 11,1 Prozent.

Dazu noch dieses Sprichwort von Henry Ford (1863 – 1947), amerikanischer Großindustrieller:

Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.

Ich glaube mein Vater wahr genauso gescheit wie der Ford, nur so reich konnte keiner in der Landwirtschaft werden.

Geld sparen auf Fränkisch

Freitag, 06. November 2009

Heute beimAbendessen erwähnte ich, dass ich nochmal schnell zum Supermarkt gehen müsste. Unser Sohn fragte, wie so manchmal, nach den teuersten Produkten, die ich mitbringen könnte und ich erwähnte, dass ich gewisse Sachen nur von Gut & Günstig (G & G) mitnehme.

Da sagte er gleich: „Mama, du denkst schon wie der Opa!“

Wie denn?!?!

„Gut ei’gekäfft is‘ ä halbä Nebenverdienst!“, wiederholte der Sohn die Worte meines Vaters.

Stimmt doch ah, odder ned?!

Fränkische Weisheit zu Kaufabsicht – soll ich’s käff?

Donnerstag, 22. Oktober 2009

Ab und zu muss man sich im Leben die Frage stellen, ob man etwas Grösseres wie eine Immobilie, ein Auto, eine Ferienwohnung etc. kaufen (käffen in Fränkisch) sollte oder lieber nicht. Die Vor-und Nachteile werden abgewägt, man schläft darüber, man beschafft sich mehr Informationen, man legt eventuell eine Liste an mit Vor- und Nachteilen, man bespricht es mit der Familie und den engsten Freunden.

Die Entscheidung bleibt einem zum Schluss aber selbst überlassen. Und wenn man sich nicht 100%ig sicher ist, sollte man lieber die Finger davon lassen. Denn egal wie, nach der ersten Euphorie stellen sich auch bald die ersten Herausforderungen ein.

Dazu hatte mein Vater folgende Weisheit als ich einmal mit ihm über eine Kaufabsicht sprach:

Wäßte, wenn die Leud was käff wollen, dann verliern se manchmal ä bißlä ihrn Kopf. Des verfliecht abbä ah widder bald. Dann bereud merrs manchmol.. Also, deswegen liebä net gekäfft und bereud als gekäfft und bereud. Des Letztere wär viel schlimmä.

– Marias Fatter –

1922 – 2005

Fränkische Weisheit zum Putzen

Freitag, 16. Oktober 2009

Heute nachmittag, als ich mit einer fränkischen Freundin aus Texas telefonierte und meinen Vater während des Gesprächs wieder mal zitierte, kam mir die Idee seine Sprüche und Weisheiten in den Blog zu setzen um sie somit weiterzugeben.

Hier ist seine erste Weisheit zu Prioritäten im Leben:

Als meine Kinder noch klein waren und ich zuhause mit Klienten arbeitete und gleichzeitig meine Kinder betreute, sah es oft schlimm im  Büro und Haushalt aus. Ich war mal wieder mit meinem Vater am Telefon und erzählte ihm von der Belastung Haushalt und Arbeit gleichzeitig zu meistern.

Er aber hatte die besten Worte für mich, die mich nicht nur trösteten, sondern auch zum Lachen brachten:

Ach, Maria. Wäßte, ich hab‘ noch kenn kennägelernt, der aufm Sterbebett gsacht hätt: „Ach, wie schahd. Hätt‘ ich doch nur mehr in mei’m Leben gebutzt.“

– Marias Fatter –

1922 – 2005