Archiv für die Kategorie ‘Fränkische Diplomatie’

Auf Fränkisch – Wie Man Höflich ein Angebot zum Nochmals Zugreifen beim Essen annimmt

Montag, 10. Januar 2022

A bisslä dibblomadisch muss mer scho sei. Lasses dir fei schmegg!

Liebevoller Hinweis auf Fränkisch

Sonntag, 31. Mai 2020

Gloar, des gibbds.

Liebeserklärung auf Fränkisch

Sonntag, 21. November 2010

Weihnachten steht bald vor der Tür und somit auch die Hauptsaison für familiäre Streitigkeiten, teilweise mit Folgen. Ich habe mir von einem Anwalt sagen, dass Anträge auf Scheidung im Januar stark anziehen.

Dem möchte ich entgegen wirken mit einer fränkischen Liebeserklärung. Ich weiss auch nicht warum mir gerade diese alte Liebeserklärung durch den Kopf gegangen ist. Vielleicht wollte ich eben meinem Mann wirklich etwas Nettes sagen oder war es nur ein Freud’scher Versprecher?

Diese andere Art von Liebeserklärung hat diverse Funktionen – sie kann Trost spenden, eine Drohung darstellen, oder halt eben auch eine Liebeserklärung sein. Das liegt allein am Anwender und Empfänger. Subjektiver geht es nicht.

Vor vielen Jahren, bei einer Auseinandersetzung in unserer Ehe, kam mir so böser abgenutzer Spruch in den Sinn. Ich konnte mich jedoch zurückhalten, da ich mich an die Ratschläge anderer erinnern konnte. Es gibt einige, die gleich mit Scheidung drohen (die meisten Scheidungsanträge werden von Frauen gestellt). Ich wollte das besser machen.

Aus dem „Ich, ich….“ wurde dann… „Ich bleib bei Dir bis Du verreckst!“

Hört sich gemein an, ist aber halt auch schön fränkisch. Auf der einen Seite bedeutet es „bis dass, der Tod Euch scheidet“ (Liebeserklärung), auf der anderen Seite kann es ein Streitschlichter sein. Der andere wird sprachlos gemacht. Humor ist wenn man trotzdem lacht.

Also, erinnert Euch an meinen Ratschlag beim nächsten Mal wenn die fränkischen Fahnen Fetzen fliegen.

Perlen der Weisheit

Dienstag, 20. April 2010

In diesem Beitrag geht um einen diplomatischen Zug im Kampf gegen agressives Verhalten.

Zwei Frauen, die Marri und die Emma, beim Strassenkehren am Samstag:

Emma: Also wässtä. Der Nachbar, der schennd immer so, wenn unner Dochder mit ihre Klänne da is. Die sdörrn ihn so in seiner Nachmiddagsruh. So a Simbel! Die hamm doch a moal klenne Kinner kabbd. Ich wäss dann ah immer goar nedd was ich sach soll.

Marri: Du, da wäss ich was. Ich habb des selber erlebbd wo mir die drei Joar in Jaban gewohnd hamm. Wie de vielleichd wässt, nicken und lächeln die Jabaner doch so gern. Des machen sie besonders wenn se in ä blöden Siduadion stecken. Damit wird die Nervösidäd überdeckd wenn se an Anschiss kriechen.

Emma: Wie solln des geh?

Marri: Des is ganz einfach. Sobald dei Gegenüber mibbem Schimbfen äfängt, nicksdä nur und lächelsd dabei. Des verwirrd denn so, dass der nach a boar Minuten gar nimmer wäss worum es eigendlich geht. Zum Schluss sach ich noch: Hai, wakarimashita! (はい, わかりました)

Dann kriechd der vor lauter Aufregung enn roden Kobf, sei Bluddruck gehd nach oben und  hörrd auf. Und hinder seim Rücken wird dei Lächeln dann zu äm Grinsen. Damit habb ich scho edliche klee kriechd. Brobiers mal! Des wirkd Wunner!!! Und wie unser Jüngsder noch sacht – du behälsd dei Cool!

Anmerkung: Ihr wollt die Ruhe bewahren in einem sinnlosen Gegenüber? Dann benutzt die japanische Version, d.h. immer freundlich nicken und sich was anderes denken. Das habe ich in Japan gelernt wo man unerfreuliche Nachrichten mit Lächeln und Nicken entgegennimmt.

Das Lächeln bedeutet Ihre Nachricht bereitet mir Unbehagen und das Nicken bedeutet Ich höre Ihnen zu. Jedoch dient das freundliche Gesicht eigentlich nur dazu um die eigene Nervösität abzudecken, also kein versteckter Sarkasmus.

Hai, wakarimashita bedeutet: Ich habe verstanden.

Aber der eigentliche Gebrauch beläuft sich auf: Ich habe Ihnen zugehört.


Perlen der Weisheit

Sonntag, 11. April 2010

Machen wir weiter in unserem Anfängerkurs der Fränkischen Diplomatie.

Hier ist der nächste Beitrag zum besseren Verständnis – diesmal geht es um Hilfe eine gewisse Trägheit zu bekämpfen, z.B. wenn der glee Bruder odder der Mo odder die Kinner was net machen wolln.

Zwei Frauen beim Straßenkehren am Samstag:

Emma: „Du, manchmal redd ich mir enn debbert. Ich habe dem Mardin scho boormal gsachd, er soll des Scheunendor rebarier. Der sächd nur immer:“ Ja, ja, des mach ich gleich.“

Marri: „Du, da wäss ich was. Is vielleichd a weng a brudale Manier, aber wenn ich dess sach, dann wissen die, ich meens ernsd.“

Emma: „Da bin ich ja mal gsbannd. Was sächsd du zu dennä?“

Marri: „Ja, wässt. So als Mudder hab ich meiner Klennä ab und zu mal a Fiebäzäpflä gebb müss. Des war schlimmer für die als a Schelln. Und wenn ich dann merk, dass die grosse Bagasche ned so will wie ich…Also sach ich hald nur, egal ob des jedzd mei Bruder, mei Mo oder der Gross’:

„Wenn Du Dein faulen Arsch nedd in der nächsden fünf Minuden hochhebsd, dann gebb ich Dir ä Zäpflä!

Ich sach Dir, des wirkd Wunner! Brobiers mal aus!