Mit ‘Muntermacher’ getaggte Artikel

Hausrezept Muntermacher

Samstag, 01. Mai 2010

Unsere Mutter hatte ihre eigenen Rezepte parat wenn es uns Kindern mal schlecht ging. So bekam ich als ca. 13-Jährige meinen ersten Muntermacher Drink.

Meine Mutter schlug ein rohes Ei in der Schüssel aus, goß einen Schuss Rotwein hinzu, welches das ganze in ein kräftiges Rosa verfärbte. Das ganze wurde dann in ein Glas abgefühlt und bevor sich die Blasen noch setzen konnten, wurde man angehalten es auf Ex runterzuschlucken. War auch besser so, denn wer zulange mit dem Trinken wartet, den erwartet ein zähes Gesöff am Glasboden.

Heute habe ich es ein bisschen zu gut gemeint, denn die Farbe des Muntermachers kommt eher der Farbe von Blaubeeren ähnlich. Ich bin eben mit dem Rotwein ein bisschen grosszügiger als meine Mutter damals…

Muntermacher auf Bauernart

Seit 35 Jahren habe ich dieses Gesöff nicht mehr gehabt. Ich kann es auch nicht als Fränkischen Muntermacher bezeichnen, denn vielleicht ist dieses Hausrezept auch in anderen Gegenden bekannt.

Ein anderes Rezept gegen Zahnschmerzen – da der nächste Zahnarzt für uns so gut wie unerreichbar war in den 1960ern – einen Schluck selbstgebrannten Schnaps ca 1 Minute im Mund lassen. Danach ist alles gelähmt, sogar beim Rausspucken kleckert man. Die Zunge hängt hinterher, der Speichel läuft den Hals hinab, aber der Schmerz ist betäubt. Einen Gute-Nacht Kuss bekommt man danach nur noch auf die Wange.

Perlen der Weisheit

Sonntag, 11. April 2010

Machen wir weiter in unserem Anfängerkurs der Fränkischen Diplomatie.

Hier ist der nächste Beitrag zum besseren Verständnis – diesmal geht es um Hilfe eine gewisse Trägheit zu bekämpfen, z.B. wenn der glee Bruder odder der Mo odder die Kinner was net machen wolln.

Zwei Frauen beim Straßenkehren am Samstag:

Emma: „Du, manchmal redd ich mir enn debbert. Ich habe dem Mardin scho boormal gsachd, er soll des Scheunendor rebarier. Der sächd nur immer:“ Ja, ja, des mach ich gleich.“

Marri: „Du, da wäss ich was. Is vielleichd a weng a brudale Manier, aber wenn ich dess sach, dann wissen die, ich meens ernsd.“

Emma: „Da bin ich ja mal gsbannd. Was sächsd du zu dennä?“

Marri: „Ja, wässt. So als Mudder hab ich meiner Klennä ab und zu mal a Fiebäzäpflä gebb müss. Des war schlimmer für die als a Schelln. Und wenn ich dann merk, dass die grosse Bagasche ned so will wie ich…Also sach ich hald nur, egal ob des jedzd mei Bruder, mei Mo oder der Gross’:

„Wenn Du Dein faulen Arsch nedd in der nächsden fünf Minuden hochhebsd, dann gebb ich Dir ä Zäpflä!

Ich sach Dir, des wirkd Wunner! Brobiers mal aus!