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Was Heimat nicht mehr ist

Heimat ist Da, wo man sich nicht erklären muß. So lauten die Worte von Johann Gottfried von Herder (1744-1803), dt. Dichter u. Philosoph.

Der Begriff Heimat bezieht sich für mich auf Franken, meinen Geburtsort. Aber wenn ich nach Franken gehe, muss ich allerdings sehr viel erklären.

Unser Zuhause ist das internationale Umfeld im Rhein/Main Gebiet. Unsere Tochter geht noch auf die Frankfurt International School (Unterrichtssprache: Englisch) und unser Sohn geht auf die University of Nottingham (Vereinigtes Königreich). Unsere Haussprache, Umfeldsprache, und Geschäftssprache ist Englisch.

Hier einige der so typischen Fragen, die mir in der Heimat gestellt werden:

 

* Warum studierd denn der Domas Englisch in England? Dess kann der doch scho!

Antwort: Er studiert Englische Literatur, so wie Deutsche (auch Ausländer) Germanistik in Deutschland studieren.

 

* Wieso genn denn die Kinner auf ä internadionale Schule? Gibts bei Euch ke deutsche?

Antwort: Doch, nur hat das Leben an einer internationalen Schule mehr Privilegien, kleinere Klassen, mehr Zusammenhalt, u.v.m.

 

* Wann gehd ihr wieder zurück nach Amerika?

Antwort: Wir sind aus Japan hierher gezogen, nicht aus Amerika.

 

* Dei Mo ist Englisch Lehrer. Ich wollt‘ scho immer mehr Englisch lern‘.

Antwort: Mein Mann ist Englisch Lehrer für Muttersprachen Niveau, nicht Englisch als Fremdsprache (EFL).

 

* Wieso? Dess iss doch des Gleiche!

Antwort: Nein, ist es nicht (Erklärung durch Unterschiedsdarstellung zwischen Germanistik und Deutsch als Fremdsprache (DaF) mittlerweile zwecklos).

 

* Wass? Ihr seid nur zwä Daach da! Des lohnt sich doch gar ned!

Antwort: Lohnt sich schon bei ca. 2 – 2,5 Stunden Anfahrt von Frankfurt.

 

*Ach, ihr wohnd nedd in Amerika? (Anmerkung: Die meisten Frauen, die mit einem Amerikaner verheiratet sind, werden wohl in Amerika wohnen)

Antwort: Nein, wir wohnen schon seit fast 20 Jahren im Rhein/Main Gebiet.

 

All diese Fragen sind berechtigt, da einige nicht die Gelegenheit haben über den Tellerrand schauen zu können. Und diese Fragen sind universell, das gilt nicht nur für Franken. In meiner Heimat muss ich viel erklären um halbwegs verstanden zu werden.

Im Zuge der Globalisierung hat das Wort Heimat einiges an Bedeutung verloren und hier ist die neue Version:

Nicht Heimat, sondern Zuhause ist da, wo man sich nicht erklären muss.

 

 

 

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