Mit ‘Propaganda’ getaggte Artikel

Soldatenleben in 1939

Freitag, 29. Januar 2010

Wie ich schon einmal in einem anderen Beitrag erwähnte, kämpfe ich mich durch den Nachlass meiner verstorbenen Eltern. Dabei fand ich auch diese Postkarte, die nicht viel mit Franken zu tun hat, ausser der Tatsache, dass ich sie in Franken fand.

Auf den ersten Blick könnte man meinen, es handele sich um eine lustige Karrikatur. Doch wenn man den Zeitpunkt des Druckes bedenkt (Ende der 30er Jahre), muss man erkennen, dass es sich nicht um einen öffentlichen Witz handeln kann.

Die Postkarte zeigt die angeblich süßen Seiten des Soldatenlebens mit ständiger Bedienung, bequemen Betten, usw. Wurde das benutzt um die jungen Männer zu locken, da es anscheinend im Militär mehr zu Essen und mehr Komfort als zu Hause in jener Zeit gab? War es eine Satire oder reine Kriegspropaganda? Ich schätze das Letztere.

Mein Vater musste als 17-Jähriger  Soldat nach Italien und Russland laufen. Das war das Einzige, dass er uns je über den Krieg erzählt hat.

Wer das alte Sütterlin nicht entziffern kann (siehe Text rechts auf der Postkarte), hier in lateinischer Schrift: Soldatenleben, ja das heißt lustig sein!

Die Postkarte mit Poststempel vom 02. Januar 1940 zeigt jeden Soldaten im Bett liegend mit eigener Bedienung- Die Sprechblasen der Soldaten gehen von Wo ist denn meine Morgenzeitung? über Was soll’s zum Frühstück geben? zu den Bediensteten, die wünschen wohl geruht zu haben und Bestellungen an den Oberfeldwebel weiterleiten. Die Postkarte zeigt sogar eine bessere Behandlung der Soldaten als wir heutzutage als Patienten der gesetzlichen Krankenversicherung zu erwarten haben.

In jener Zeit wurde wahrscheinlich jedes Mittel ergriffen um junge Männer gefügiger zu machen. Leere Versprechungen von Essen, Komfort, Ruhm und Ehre.

Na ja, vielleicht schmunzelte man doch in jener Zeit über solch eine Karrikatur, so nach dem Motto „… für wie blöd halten die uns denn?“


10 Gebote für Frauen

Dienstag, 05. Januar 2010

Der folgende Beitrag hat eigentlich wenig mit Franken zu tun. Die einzige fränkische Relation ist die, dass ich diese Postkarte, publiziert vor 1940, im fränkischen Nachlass meiner Eltern gefunden habe. Sie enthält 10 Gebote für Frauen und dieses Wissen um diese irrsinnigen Gebote möchte ich heute mit Euch teilen.

Die Vorderseite ist versehen mit einem Gruss aus Theater Hartmann (Pfälzer Estland Bühne) und beide Seiten sind in der alten deutschen Schreibweise (Sütterlin/Handschrift und Frakturschrift/Druckschrift) verfasst. Nach der Vergilbung des Papiers und der Verwendung der Frakturschrift zu beurteilen ist diese Karte vor 1940 in Umlauf gekommen.

Gebote für eine gute Ehefrau

Anmerkung: Das hier war keine Ulk Postkarte, sondern Nazi Propaganda.

Dabei zu beachten sei auch die Rolle der Frau im Nationalsozialismus, in der Frauen aus dem öffentlichen Leben verdrängt  und nach dem nationalsozialistischen Frauenbild  ihre Rolle auf  Gebärende und Mutter reduziert wurde.

Hier sind sie – die 10 Gebote für Frauen!:

1. Gebot: Er ist der Herr und die Frau muss dem Manne untertänig sein. Auf den Knien soll sie ihm täglich danken, daß sie keine alte Jungfer geworden ist.

2. Gebot: Das Wohl des Mannes soll der Frau stets am Herzen liegen, auf seinen Wink soll sie gehorchen und seine Wünsche ihm von der Stirne lesen.

3. Gebot: Vor der Ehe hat die Frau ihrem Manne ihre Fehltritte zu bekennen.

4. Gebot: Kommt der Mann in später Nachtstunde in angeheiterter Stimmung heim, dann soll die Frau den Mann recht zuvorkommend und freundlich empfangen. Jede Ruhestörung der Frau soll handgreiflich geahnded werden.

5. Gebot: Die Frau soll nach dem Geschmack des Mannes kochen.

6. Gebot: Die Frau darf nichts im Haushalt zerbrechen.

7. Gebot: Weibliche Hilfskräfte im Haushalt werden nur vom Manne in Dienst genommen und entlassen, denn in der Beurteilung der weiblichen Fähigkeiten besitzt der Mann größere Erfahrungen.

8. Gebot: Die Kindererziehung ist Sache der Hausfrau, doch soll sie stets besorgt sein, dass die Nachtruhe des Mannes durch die Kinder nicht unterbrochen wird.

9. Gebot: Beim Reinigen der Kleider des Mannes soll die Frau die weibliche Neugierde unterdrücken. Findet sie dennoch ein Briefchen von zarter Hand geschrieben oder die Fotografie einer Dame, so soll sie sich freuen, daß ihr Mann sie vor allen anderen Mädchen bevorzugte.

10. Gebot: Bleibt der Mann einmal des Abends zu Hause, so soll die Frau ihrem Gemahl keine Vorwürfe machen, sondern ihrem Ernährer für alle Wohltaten herzlich dankbar sein, daß sie durch seine Liebe die glücklichste und beneidenswerteste Frau geworden ist.

Mensch, hammir a Glück, dass mir Frauen heud leben! Iss ä Wunner und ah kenns, dass es damals kaum Scheidungen geben hadd. Heudzudach werden 80% aller Scheidungen von den Ehefrauen beandracht. Jedzd hammer mehr Freiheid und trodzdem sind manche nedd glücklicher…

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