Fränkischer Spruch zu Neujahr
Schon seit einer Woche spukte dieser Spruch – in halber Form – in meinem Kopf herum.
Die ersten Wörter fehlten in meiner Gedächtnisbank und so befragte ich Familienmitglieder, Freunde und das Internet.
Heute bin ich zu den Nachbarn (Bauersleud) und die haben es natürlich gewusst.
Prost Neujahr, des Geld iss goar!
Übersetzungshilfe: goar = gar (gekocht); Aus meiner Sicht bedeutet dies, dass das Geld uns im neuen Jahr schon erwartet. Mein Vater sagte diesen Spruch immer im positiven Sinne.
Die Moral von der Geschicht‘: Das Internet weiß doch nicht alles.
Tags: Fränkisch, Geld, goar, Neujahr, Prost, Silvester, Spruch
Gar= aufgebraucht
wie z.B.
„Brost Neujahr die Gracher sen gar“(Prost Neujahr die Böller sind aufgebraucht)
in diesem Sinne einen guten Beschluß
Danke, Mica.
Bei dem goar war ich mir eh nicht so sicher ob es aufgebraucht (passend an Silvester) oder bereit sei (passend an Neujahr).
Das mit den Grachern war mir auch neu! Das werde ich heute Abend mal loslassen – aber nur in wörtlicher Form;-)
Also ich kenne das aus meiner Kindheit so:
A guts neus Joahr, mei Geld is goar, gib mer wos fürs neua Joahr! (in dem Sinn ist „goar“ nicht so positiv, aber als Kind hat man mit dem Spruch in der Vewandtschaft an/kurz nach Silvester schon bissl was verdienen können)
Aber so vielfältig wie der fränkische Dialekt, sind wahrscheinlich auch die Variationen mit den Sprüchen 🙂
Toller Blog, by the way!
„goa(r)“ bedeutet zu Ende.
Ich sag zumindest, wenn im Keller ka Wasser mehr is: „Des Wasser is goa“. Also „Es gibt kein Wasser mehr“.
An dieser Stelle fällt mir auch ein Satz eines Nürnberger Komödianten ein: „Is doch no net goa. I sags doch wenns goa is.“ 🙂 „Damit meinte er seinen Sketch“
Mit diesem Spruch ist gemeint, dass das Geld weg, ausgegeben ist. wir als kinderhaben damit auch zu Neujahr Geld eingesammelt. Meine Mutter verbot mir diesen Spruch. Ja interessante Forschung.
goar (fränkisch) = gar, bzw. fertig
Im Fränkischen ist „goar“ ein Ausdruck für etwas, dass fertig ist.
Beispiele:
„Prost Neujoahr, mei Gald is goar!“
„Die Ärbert is goar“